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11. Dezember 2011

Eine Busfahrt, die ist lustig...;o) Luang Prabang - Phonsavanh - Sam Neua - Thanh Hoa - Hanoi

Was sind dann erst vier Busfahrten hintereinander??? Nicht lustig, sondern ziemlich anstrengend...

Statt 24 h mit dem Nachtbus nach Hanoi zu fahren, wollten wir was von Land und Leuten sehen und in mehreren Etappen nach Hanoi fahren. Wir koennen eins vorwegnehmen: Wir haben tatsaechlich viel von Land und Leuten gesehen, manchmal mehr als uns lieb war ;-)))

Alles begann in Luang Prabang, mit einem wirklich komfortablen VIP Bus und immerhin noch 5 tapferen Mittouristen...Diese Busfahrt (8 Std.) war eher unspektakulaer, bis auf die Pinkelpausen an der Strasse, wo sich jeder einfach mal so an den Strassenrand vor die Buesche stellte – wir Maedels hatten wieder gelitten und mussten IN die Buesche – in einem Land mit der hoechsten Anzahl an unexplodierten Bomben und dicken Vogelspinnen, die unter jedem Blatt lauern konnten. Dabei musste man sich auch noch beeilen, denn der Busfahrer hupte zwei mal kurz und fuhr 20 Sekunden spaeter los!! Ansonsten ging es froehlich durch die laotischen Berge. Unterhalten wurden wir dabei 8 h lang von laotischen Musikvideos, in denen ein singender Baenker mit Krawatte und weissen Lackschuhen am Rande einer Schnellstrasse Herzschmerzlieder zum Besten gab. Begleitet wurde er von 5 ausser Takt tanzenden, aber huebschen Backgroundmaedels. Was will man mehr?!? ;o)

Laotischer Popstar...man beachte die Strasse, die strahlend weissen Schuhe und die Backgroundtaenzerinnen 

In Phonsavanh angekommen war es vor allem eins: kalt!!!! Kaltes Hotelzimmer, kalte Restaurants und immerhin heisse Nudelsuppen :o) Also nix wie weg, auf zu neuen Zielen! Da nicht ganz so viele Leute in unsere Richtung fuhren, (auch nur noch 3 weitere Touristen) langte auch ein laengst ausgedienter Kleinbus. Der war zwar fuer 20 Personen zugelassen, aber der laotische Fahrer wusste es besser: Denn es passten 40 hinein, dazu noch lebende Huehner, Reissaecke, Hula Hoop Reifen, Bremsbelaege, eine komplette Wohnungseinrichtung, hunderte gestapelte Wokpfannen, usw. Natuerlich konnte man am Strassenrand stehende Personen nicht sich selbst ueberlassen, sie wurden alle gegen einen kleinen Wegpfand auch noch mitgenommen. Es war dann auch nicht weiter schlimm, dass der ein oder andere ein Paket auf den Schoss bekam...sind ja nur 10 Stunden Busfahrt, das ist durchaus zumutbar... Auch die Mehl und Reissaecke erleichterten uns das Ein- und Aussteigen nicht gerade. Zwischendurch musste man durch das Seitenfenster ein- und aussteigen, da der Ausweg verwaehrt war. 

 Unser Katastrophenbus ;o) ...kaum ueberladen

So tuckerten wir erneut mit „gemuetlichen“ 30 km/h die Serpentinenstrassen durch die laotischen Berge dahin, vorbei an kleinen Bergdoerfern mit Bamubushuetten, oeffentlichen Badestellen mit Quellwasser, offenen Toiletten am Wegesrand, Reisterrassen, spielenden Kindern, atemberaubenden Berglandschaften im Nebel und doch einer erschreckenden Armut. Unser „Renn“fahrer war es nicht muede, jede Rechtskurve mit einem beherzten Abrutschen in den Strassengraben "ABZUKUERZEN", damit wir moeglichst schnell und vor Einbruch der Dunkelheit ankommen.

Bergdorf in Laos

Sam Neua, das wir natuerlich erst in der Dunkelheit erreichten, war leider NOCH KAELTER!!! Also hiess es nach 3 unspektakulaeren Tagen in einer spektakulaeren Landschaft wieder: Weiter gehts, auf nach Vietnam!!! Der Bus sah ausnahmsweise gut aus, und nachdem wir 1,5 h lang durch Sam Neua gefahren sind, an wirklich JEDEM vietnamesischen Lokal gehalten und etwas eingeladen haben, ging es auch schon los. Inzwischen waren schon gar keine Touristen mehr im Bus, nur wir – und wir waren natuerlich DIE ATTRAKTION, ueber die man lachen konnte. Diese Busfahrt (10h) moechte ich gerne anhand unseres 5 stuendigen Dialogs mit Sun, einem betrunkenen und doch super liebenswerten Vietnamesen darstellen, der als einziger allen Mut zusammengenommen hat, um uns anzusprechen:

Where you from? Germany. Where? Germany. Aha…Germanese, yeah. I like Bayern Muenchen.
Where you go? Hanoi. Do you like Hanoi? I don’t know, I’ve not been there yet. And then? To  the South. Where? South, where it is warm. Where? Ho Chi Minh. Aha.
You go to Halong Bay? No, we don’t go. But you must go, it’s a new 7 world wonder. Do you know the other??? (Die Eroerterung der neuen und alten 7 Weltwunder in unserem spontan Workshop wuerde jetzt zu lange dauern, aber wir sind ziemlich sicher zumindest 10 aufgezaehlt zu haben...dabei hatte Ingrid nie recht, (Zitat: "No I don’t think so“) Peter sagt das absolut Gleiche, und auf einmal stimmte es....Maennerwelt halt.
Where you go? Hanoi. Do you like Hanoi? I don’t know, I’ve not been there yet. And then? To  the South. Where? South, where it is warm. Were? Ho Chi Minh. Aha.
Where you from? Germany. Where? Germany. Aha…Germanese, yeah. I like Bayern Muenchen. My father worked in Germanese from 1955 to 1991.
Are you married? No. When you marry? We don’t know. When you marry? In 10 years. But Vietnam is nice for honeyweek ;o)
What time Vietnam? Sorry??? What time Vietnam. ??? When you go? Ah, in 4 weeks. 2 weeks? No, 4 weeks…
Do you like Vietnam? I don’t know, we have been here for 2 hours. And will you come back? Maybe.You must say YES, I come back!!!
Where you from? Germany. Where? Germany. Aha…Germanese, yeah. I don't like Bayern Muenchen. I like Manchester United. My father worked in Germanese from 1945 to 1991.
Where you go? Hanoi. Ah, and then? You must go to Halong Bay, it’s a new7 world wonder.
What time Vietnam? 4 weeks. 2 weeks? No, 4 weeks…You must go to Halong Bay it’s a new7 world wonder.
Where you from? Germany. Where? Germany. Aha…Germanese. I don't like Bayern Muenchen. You like Manchester United? No, I don't like. My father worked in Germanese from 1985 to 1991.

Es war seeeehr muehsam, die ganzen Wiederholungen und Widersprueche...Immer wieder unterbrochen von einem kurzen Nickerchen oder den beruehmten Speed-Pinkelpausen. Aber als er dann langsam nuechtern wurde, war es echt lustig. Er brachte uns „Danke“ und „Bitte“ auf Vietnamesisch bei, „zwei Bier bitte“ und war zu guter letzt unser nervenaufreibender Guide in Thanh Hoa, als wir weder Geld (Dong) noch ein Hotelzimmer hatten. Beim Abendessen verabredeten wir uns fuer den naechsten Morgen zum Fruehstueck, bevor er zur Arbeit muss. 10 Min spaeter klopfte er an unserer Zimmertuer um uns zu sagen, dass morgen ja Samstag ist, er nicht arbeitet und er deswegen nicht in die Stadt faehrt....echt nett und immer noch betrunken ;o)) Wir haben ihm versprochen, mit ihm aufs Oktoberfest zu gehen, sobald er mal in Deutschland ist :o) Kann ein lustiger Abend werden :o))

Das letzte Stueck bis zur erloesenden heissen Badewanne - wir haben uns zum allerersten Mal ein Hotel mit Badewanne vorab reserviert!!! - stand bevor: 5 Stunden von Thanh Hoa nach Hanoi. 
Wir gabelten einen Minivan nach Hanoi fast direkt vor unserem Hotel auf, oder vielmehr er uns.

Diese Fahrt war irgendwie witzig: Nachdem wir mal wieder das Doppelte bezahlten (ist in Vietnam so ueblich, und was die sich fuer eine Muehe geben, es zu vertuschen...genial :o)) dachten wir: Ok, wir haben das Doppelte bezahlt, also geniessen wir bestimmte Privilegien. Als erstes machten wir unsere Fuesse so lang wie moeglich, und zwar auf dem Gepaeck der anderen. Dann drehten wir unseren Ipod auf hoechste Lautstaerke und hoerten Puddle of Mud – so viel E-Gitarre wie irgendmoeglich ;o) Der Busfahrer machte daraufhin empoert sein Radio an, aber als nichts als Kraechzen herauskam, auch wieder aus. Punkt fuer uns :o) Dann fingen wir an, uns ueber seine Fahrweise lustig zu machen, ihn zu fotografieren und moeglichst laut zu lachen. Kurzum: Wir haben uns wie das LETZTE benommen. Aber das Schoene ist: Keiner sagte etwas, denn sie wollen ja kein Englisch sprechen. Wir werden das Spielchen auch schoen so weitertreiben, denn wir sind es inzwischen irgendwie leid, veraeppelt zu werden und trotzdem nett zu bleiben ;o)

 Breitmachen im Minivan :o)))

Nach 5 lustigen Stunden und einer 2 taegigen fast Null Diaet erreichten wir Hanoi...und unsere Badewanne!!! Die erste Tat war: Fleisch suchen, am liebsten in Burgerform. Leider gibt es hier keinen Mc Donalds, aber wir fanden einen KFC und zwei Family XL Menues reichten erst einmal ;o) Wir haben im Moment genug von den einst so geliebten, 2x taeglichen Nudelsuppen, seit wir ein paar Tage zuvor in einem Lokal sassen und uns fragten, was das wohl fuer ein Fleisch in unserer Suppe ist. Kurz darauf beobachteten wir die Koechin, die irgendetwas rattenaehnliches eingekauft hatte. Uns beiden sind die Staebchen aus der Hand gefallen...

Bis bald mal wieder, hoffentlich aus waermeren Gefilden ;o)
Schoenen 3. Advent euch allen!!!

PS: Noch ein kleiner Fotonachtrag von unserem Wasserfallbesuch in Laos :o)

Man konnte sich als Tarzan versuchen ;o)
 oooooohhhhh aaaaahhhhhh :o)))

...und endlich wieder auf zwei Raedern mit Motor unterwegs...

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