Weltkarte

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28. Juni 2011

Logbuch 3,5 Wochen Amazonas"Kreuzfahrt" (Yurimaguas - Belén)

Boot1: Yurimaguas - Iquitos, 3 Tage
09:00 Uhr: 30 Kuehe, 20.000 Bananen sind geladen, 200 Haengematten gespannt, 1.000 Dosen Bier und 200 Dosen Cola sind an Bord, die Pumpe, um das Amazonaswasser fuer die Dusche bereitzustellen laeuft - ABFAHRT

Chaos beim Anlegen in einem Dorf

13:00 Uhr: Topf schnappen und in die lange Essensschlange stellen - lecker Reis mit Huehnchen, liebevoll von einem Transvestiten in den Topf geknallt
16:00 Uhr: Die mitgebrachte Flasche Rum nimmt dramatisch ab, noch 2 Tage zu fahren
20:00 Uhr: Peter hat die erste Durchfalltablette eingeworfen, das kann ja heiter werden

06:00 Uhr: Fruehstueck - liebevoll geschmierte Butterbrote  ;o) mit seeehr duennem Milchkaffee
11:00 Uhr: Die Strassenmusikerkombo, die ihre Haengematten neben uns gespannt haben, laeuft zur Hochform auf...das selbe Lied immer und immer wieder...
13:00 Uhr: Essen - lecker Reis mit Huehnchen
17:00 Uhr: Wir halten in einem Dorf, um weitere 40000Bananen aufzuladen
18:00 Uhr: Sonnenuntergang - ooooh wie schoeeen, schnell ein paar Fotos machen

Eins von 85 Sonnenuntergangsfotos *g

18:30 Uhr: Abendessen - Reis mit Huehnchen
20:00 Uhr: Schlafenszeit - die Kombo trommelt weiter...:o)

06:00 Uhr: siehe Tag 1 oder 2

Boot 2: Iquitos - Tabatinga, 2 Tage
15:00 Uhr: Abfahrt: 2000 Dosen Bier sind an Bord, 150 Dosen Cola, 300 Haengematten, 50000 Bananen, tonnenweise Tropenholz und ca. 100  Huehner
16:00 Uhr: Wir halten an einem Dorf, als jemand versucht, ein riesengrosses Schwein in ein klitzekleines Boot zu laden, das Schwein haette fast gewonnen :o))

Kampf Schwein gegen Mann...wir haben das Schwein angefeuert...*fg

18:00 Uhr: Sonnenuntergang - wieee schoeeen, wo ist mein Fotoapparat?
19:00 Uhr: Essen - Huehnchen mit Reis...hmmmm

06:00 Uhr: siehe Tag 1

Ciao Peru, Bom Dia Brasil!!!

Boot 3: Tabatinga - Manaus, 4 Tage
11:00 Uhr: Da wir an dem Grenzuebergang sind, werden vor der Abfahrt unsere Taschen gefilzt. Sie finden Peters Messer und Pfefferspray sowie Ingrids gebrannte CDs und kopiertes Buch nicht...schon die 3te Grenze, bei der wir uns denken, wir waeren gute Schmuggler *fg Dafuer ueberpruefen sie ziemlich genau, ob wir gegen Gelbfieber geimpft sind
13:00 Uhr: Abfahrt. Das Boot ist purer Luxus verglichen mit den vorhergehenden...ist auch ein reines Passagierboot. Die Ladung beschraenkt sich deswegen auf 6000 Dosen Bier und 500 Dosen Cola (wer glaubt, die Deutschen trinken viel Bier, sollte mal nach Brasilien fahren)
Wir haben ein Sonnendeck und eine tolle Bar, die Duschen sind endlich so, dass man mal in Erwaegung ziehen kann, laenger als 30 Sek. zu duschen, auch wenn das Wasser nach wie vor aus dem Amazonas kommt.
16:30 Uhr: Abendessen. Endlich ein Buffet, man kann sich so viel Reis, Huehnchen und Bohnen auf den Teller laden, wie man moechte....:o))))
17:00 Uhr: Ingrids Buch wird spannend
18:30 Uhr: Sonnenuntergang...Fotos schiessen nicht vergessen. Der Ami nebenan schiesst seine Fotos mit dem iPhone und seiner Kamera, laedt sie dann auf seinen iPad und das Notebook
21:00 Uhr: Fussballspiel im Fernsehen auf dem Oberdeck, mit Bier und vielen Brasileros :o)...gleich nach der Messe mit dem Priester
02:00 Uhr: Der Ami friert...weil er im Rucksack vor lauter Elektronik kein Platz fuer ne Decke hatte...*g
Wir schlafen immer ueberraschend gut in der Haengematte, eingemummelt in den Schlafsack, denn auf so nem Schiff es wird erstaunlich kalt und windig.

Das uebliche Haengemattenchaos...

06:00 Uhr: Aufwachen mit brasilianischer Kirchenmusik & Fruehstueck, danach traditionell bis 09:00 Uhr weiterschlafen
11:00 Uhr: Mittagessen. Reis mit Nudeln und Fisch - WOW!!!
12:00 Uhr: Mittagsbierchen. Der Mann hinter der Theke kennt uns schon, Peter spricht inzwischen portugiesisch..."Mais uma por favor" ...("Noch eins bitte")
13:00 Uhr: Der Ami liest auf seinem ebook den Lonely Planet und erzaehlt uns, wo wir gerade sind...parallel versucht er, mit einem seiner zwei Handys Netz zu bekommen, um seine streng durchgeplante Reise (Dschungeltrip im Anschluss) zu organisieren....das ist echt ein Vogel, aber wirklich nett :o)) Wir sind wirklich froh, unser Handy ausgeschaltet zu lassen, hin und wieder aufs GPS zu gucken, wo wir inzwischen sind...
15:00 Uhr: Die Polizei kommt an Bord und durchsucht wieder alle Rucksaecke...uns lassen sie aus, nachdem sie hoeren, woher wir kommen..."Deutsche? Gefaellt euch Brasilien?" "Ja, die zwei Tage hier waren ganz nett" "Ok, gute Reise" :o))
03:00 Uhr: Neue Leute steigen auf - 4 davon versuchen, sich hinter uns zu quetschen und 4 Haengematten aufzuhaengen, wo vorher eine war...wir machen uns so breit wie moeglich und sie suchen sich nen anderen Platz...wir boesen, dicken Touris *hehe
20:00 Uhr: Netter Abend auf dem Oberdeck mit einem Argentinier, einem Deutschen, einer Franzoesin und einer Irin ... und Bier :o))

Die Bar am Oberdeck...seeehr gemuetlich

Boot 4: Manaus - Santarem, 2 Tage
Die Schiffe werden immer besser, das Ticket immer teurer, die Bierladung  immer groesser, die Leute immer trinkfreudiger, das Essen muss man kaufen, es gibt aber immer noch Reis mit Huehnchen und Bohnen...nach 3 Wochen 2x am Tag muss man sich wirklich ueberwinden, Reis zu essen ;o)) Die Tage wiederholen sich, wir haben viel Zeit zum Nachdenken, Lesen, Schlafen, Sonnen und Faulsein. Der Amazonas ist inzwischen schon so breit, dass man das Ufer kaum sieht, es gibt auch kaum mehr Touristen, nur Chicas Calientes und heisse Surferboys, die leider alle kein Englisch oder Spanisch sprechen.
Zurzeit haengen wir 4 Tage in Santarem ab, oder besser fest, denn das naechste Boot nach Belem faehrt erst am Freitag ... koennte schlimmer sein...Caipi, Sonne, Shopping, weisse Straende am Amazonas...:o))) Ach ja, und wir lachen uns zurzeit ueber die Nachrichten hier kaputt...gestern hat es doch tatsaechlich geschneit...im Sueden Brasiliens (!!!), und das dominiert die Nachrichten hier aehnlich wie der Tsunami in Japan die deutschen Nachrichten...*gfg Heute sind es schon wieder 9 Grad und die Leute laufen immer noch im Wintermantel herum.

Wir freuen uns auf die letzten ca. 700 km Amazonas und noch mehr auf unseren Flug nach Miami und auf die USA am 05.07. :o))
Idyllisch, gelle?

Ich bin kein Star, holt mich trotzdem hier raus...unsere Dschungeltour in Iquitos

We will survive ;o)

Endlich, ca. 4.000 km Amazonas liegen vor uns. Aber: Wir sind weich geworden: statt 30 h mit dem Bus zu fahren, sind wir 1,5 h geflogen, fuer nur 20 Euro mehr...:o) Danach sassen wir im Nirgendwo namens Tarapoto, und wurden erstmal ausgelacht, weil wir nach nem Bus fragten, dann ausgelacht, weil wir nach dem Taxi fragten, dann haben wir selbst gelacht, als wir das uebliche Fortbewegungsmittel gesehen haben: Ein Tuktuk, hier Mototaxi genannt...hehe. 2 h spaeter waren wir in Yurimaguas, einem noch kleineren Nirgendwo, fast ein Nichts. Dort sollte der Ausgangspunkt unseres Dschungelabenteuers sein...und natuerlich fuhr am gleichen Tag kein Boot, aber wir durften unsere Haengematte aufspannen und unsere erste Nacht auf dem Boot im Hafen (haha, sagen wir mal an der Anlegestelle) verbringen.
Am naechsten Tag ging's los...3 Tage lesen, schlafen, essen, trinken, liegen, etc...wie Wasserwachtzeltlager, nur ohne Regen :o)) Bier in Mengen, Cola und Fanta waren am Kiosk an Deck bald ausverkauft.
Zwei Tage spaeter wurden wir abgeschleppt. Wir haetten uns denken koennen, dass es anstrengend wird, als wir um sechs Uhr morgens von einem ehemaligen Drill Sergeant aus der Haengematte geworfen wurden. Aber wir wollten in den Dschungel, und der weltbeste Guide - das hat er uns anhand eines Zeitungsberichts ca. 50 x bestaetigt - sollte uns dahin fuehren.
Also Taschenlampen, Moskitospray, Sonnencreme und lange Sachen fuer den Dschungel eingepackt, und los gings 4 h mit dem Boot zu einem Doerfchen am Rio xxx, zur Familie des Guides. Von dort aus haben wir Caimane gejagt, Taranteln, Anacondas, Riesenfroesche, Faultiere, Papageien, Affen und Riesenameisen in langen Wanderungen und Bootsfahrten bei Tag und bei Nacht gesucht und gefunden...ok, die Tarantel hat vielmehr uns gefunden :o((


Handgrosse Tarantel neben unserer Haengematte

Ausserdem wissen wir Dank eines kleinen Survivaltrainings, wie wir im Regenwald ueberleben koennen - THEORETISCH, wir wohl eher nicht...Aber das Wichtigste: Wir haben Piranhas gefischt und waren sogar erfolgreich! Peter hat 4 geangelt, plus einer, der ihm quasi in die Haende gesprungen ist, Ingrid hat 3 geangelt. Und das - ACHTUNG KLAUS - mit einem primitiven Stock und einer Schnur :o))

Das war mein erster Piranha

Das mit Abstand Beste an der Tour waren aber die 2 Tage und 1 Nacht in unserem Dschungelcamp: kein Zelt, keine Toilette, da war eigentlich nichts ausser einer Feuerstelle und jede Menge Moskitos. In der Haengematte im Freien zu schlafen, bei so einer Geraeuschkulisse und mit einer handgrossen Tarantel und Riesenameisen als Nachbarn, war einfach UNVERGESSLICH!!!

Unser Haengemattenlager und unten die Feuerstelle

Als Erinnerung nahmen wir ein paar tolle Fotos und jeder ca. 100 Mueckenstiche mit zurueck. Dabei hatten wir noch Glueck, denn ein Maedel, das mit uns dabei war, hatte 85 Mueckenstiche alleine am Hintern, vom Pinkeln im Freien! (Ingrid kann anscheinend schneller pinkeln, sie hatte nur 28 Mueckenstiche am Hintern) :o)))
Nach 4 Tagen in Gummistiefeln (hilft super gegen Schlangen) und langen Sachen bei 40 Grad waren wir aber froh, wieder Flipflops und Shorts anzuziehen, als es mit dem naechsten Amazonasdampfer Richtung Brasilien ging..
Junge Anaconda

Caiman oder auch Schnappi genannt


10. Juni 2011

Yurimaguas nach Iquitos

Wir sind dann erst mal weg...von der Bildflaeche...

Die Haengematten haengen auf dem Oberdeck, die Rucksaecke sind halbwegs abgeschlossen, wir haben 3 Dosen Mueckenschutz dabei...jetzt muessen wir nur noch Wasser, Cola, Rum und ein paar Fruechte kaufen, und los gehts auf dem Fluss (noch nicht der Amazonas, keine Ahnung wie er heisst) 3 Tage von Yurimaguas Richtung Iquitos...

Wuenscht uns Glueck :o))
PS: Haben es doch tatsaechlich geschafft...Waerme, Flipflops, Schwitzen ohne sich zu bewegen...Regenwald!!!

9. Juni 2011

Machu Picchu - Ingrids Sicht

Hola, wir beschreiben jetzt jeder die Tour aus seiner Sicht, damit ihr mal was zum Lachen habt... Wir haben eine 4Tages Tour nach Machu Picchu gebucht - genannt: Inca Jungle. Die Beschreibung: Tag 1: mit dem Fahrrad von 4.300 m auf 1.300 m, danach Raften, Tag 2: 9 h Wandern und danach heisse Quellen Tag 3: 6 h Wandern nach Aguas Calientes, Tag 4: Machu Picchu Tag 1: Von wegen Urlaub - Aufstehen um 6:00, Abfahrt um 06:30...wir haben mal wieder vergessen, die peruanische Zeit einzuplanen, denn letzten Endes ging es um 08:00 Uhr tatsaechlich erst los...grmpf, fehlen schon wieder 2 h Schlaf...aber egal, ne lustige Truppe aus Amis, Franzosen, Deutschen (wir sind mal wieder die Einzigen) und Brasilianern machen sich (zum Glueck mit dem Van) auf dem Weg zu dem 4.300m hohen Pass, von dem es dann fast 3.000m mit dem Radl abwaerts gehen soll - in den Dschungel. Dort oben angekommen haben wir a) eiskalte Haende und Fuesse und b) eine traumhafte Sicht ueber die Berge. Dann erst einmal auslosen, wer das Fahrrad mit den funktionierenden Bremsen bekommt *fg, (alles Schrottraeder), Helm und Sturzprotektoren aufziehen und ... los gehts...Serpentinen ueber Serpentinen, geniale Landschaft, wir werden immer schneller, denn nichts wie ab in die Waerme!!! 2 h ueber Strasse, dann 1 h Schotter...der eine Brasilianer und Peter vorneweg, die Franzosin und ich hinterher...alle anderen weiter hinten *g

Es geht zum Glueck nur abwaerts...*g

Danach 8-Bett Zimmer beziehen und los zum Raften - Dank des peruanischen Zeitgefuehls sind wir ins Dunkel hineingeraftet...und es war ganz und gar nicht Isar-like...;o)))...das Wasser sah vom Ufer ganz schoen heftig aus, wollte eigentlich wieder zurueck ins Auto. Aber Dank jeeeeder Menge Drachenbooterfahrung (hehe), einer Schwimmweste und ner lustigen Einfuehrung in die Raftingkommandos haben wir jede Stromschnelle gemeistert und keinen verloren...zum Schluss durften wir noch schwimmen gehen, Wasser war sogar ok. Tag 2: Schon wieder um 05:40 aufstehen (wo soll dass denn bitte enden?) ... Fruehstueck und los...(fuer mich leider nicht allzu viel Fruehstueck, habe mal wieder die halbe Nacht mit Magen-Darm-Problemchen auf Toilette verbracht) Statt Wandern sind wir erst mal mit 18 Mann mit dem Van gefahren, denn der Freund unseres lauffaulen Guides ist gaaanz zufaellig in die gleiche Richtung gefahren...*fg Danach ging es aber zu Fuss ordentlich bergauf, keine Ahnung wie hoch, gefuehlt wie 3 h Treppen steigen...:o( Aber herrlich...an Kaffee, Bananen, Mango, Avocado und sonstigen Baeumen und Straeuchern vorbei...1000 verschiedene Duefte und Geraeusche ...Dschungel halt :o))) Oben angekommen, durften wir endlich mal ein kleines Stueck Inka Trail bergab laufen, rechts die Wand, 50cm Weg oder Stufen und links ca. 600m Abhang....ich fands genial, die zwei Personen mit Hoehenangst leider nicht :o))

Inca Trail ... wenn man genau hinsieht, erkennt man ein paar Stufen und den Weg..

Unten angekommen haben wir dann zwei neue Woerter gelernt: "Peruvian flat"...heisst soviel wie: eigentlich flach, aber es geht irgendwie immer bergauf oder bergab...am Fluss entlang, in ner Gondel ueber den Fluss drueber, wieder hoch, wieder runter, ueber nen Steg wieder rueber, etc....nach 8 oder 9 Std dann endlich die versprochenen heissen Quellen, an denen sich die CERVEZA Verkaeufer ne goldene Nase verdienen, weil jeder Tourist nach so nem Marsch erstmal ein Bierchen will...*hihi

Mit dem Koerbchen ueber den Fluss...




Zum Schluss sind wir die letzte halbe Stunde in voelliger Dunkelheit ohne Guide (der wollte lieber noch ne Weile baden und dann mit dem Bus fahren) ins naechste Quartier gelaufen ;o))

Dort waren wir nach ner herrlichen (ACHTUNG: IRONIE) eiskalten Dusche in der einzigen Dorfdisco noch ne Weile einen Geburtstag feiern,...ach ja, Uwe, ich haette da ein neues Spiel fuer die naechste Poolparty, erinner mich dran wenn wir wieder da sind...wird dir gefallen *gfg...


Tag 3:

Juhuu, laenger schlafen...(07:30 Uhr)...das war auch bitter noetig, mir geht es so was von bescheiden...:o(( Die 5te Immodium akut, zu viel Alkohol, zu wenig Schlaf, wieder kaum Fruehstueck, da wieder die halbe Nacht auf Toilette verbracht...kann ja ein lustiger Tag werden....

3 h am Fluss entlang laufen ...danach noch mal 3 h an den Bahngleisen entlang laufen, um dann ENDLICH in Aguas Calientes anzukommen...was uebrigens aussieht wie Bruchtal aus Herr der Ringe, kein Witz...:o) Zum Schluss erklaeren 3 Guides 3 verschiedene Uhrzeiten und Ablaeufe, wie man morgen nach Machu Picchu kommt...alles zu viel fuer den Tag. Will nur noch schlafen...


Tag 4:

Endlich....der grosse Tag! 03:30 Aufstehen...nach ca. 3 h Schlaf und 3 weiteren Immodium akut...Der grosse Run auf die 1.700 Stufen beginnt...

Kurze Erklaerung vorneweg: Es werden nur 400 Karten fuer Waynapicchu, dem tollen Berg neben Machu Picchu, verkauft, d.h. man muss in Machu Picchu oben sein, bevor die Massen mit dem Bus hochtransportiert werden, also vor 06:00 Uhr.

Voll motiviert laufen wir los..und werden an der Bruecke gestoppt...ich koennte ausflippen, denn die halten die Bruecke (am Fuss des Berges) bis kurz vor 5 gesperrt, dh wir haben nur noch 1 h, um den Berg hochzulaufen (normalerweise ca. 1h20min) Da es mir eh nicht gut geht, laeuft Peter alleine und schnell, damit wenigstens er noch den begehrten Stempel bekommt...ich lasse die Massen vorbei und laufe gemuetlich hinterher...ohne Fruehstueck, mit Bauchschmerzen und viel Toilettenpapier im Rucksack...im voelligen Dunkel mit ner Stirnlampe...durch den Dschungel...Stufe...fuer Stufe...fuer Stufe...hinsetzen...Stufe ...fuer Stufe...fuer Stufe...aber HEEEY, man ist nur einmal in Machu Picchu...;o))) (Ihr denkt jetzt bestimmt alle: "Hoer auf zu jammern, du hast es selbst gewollt")

Dann wird es heller...und irgendwann hoere ich Busse....also aus der Traum von Waynapicchu...:o((( Peter haelt bestimmt seinen Stempel in der Hand und grinst froehlich vor sich hin....;o))
Irgendwann bin auch ich oben (1h15min), bin echt am Ende...wieso erzaehlt das nie jemand, das es echt heftig ist, da hoch zu laufen???? Dann stelle ich mich in die Schlange (ok, ich draengle mich vor...)....vielleicht hat man ja doch mal Glueck....und JAAAAAAAA, bekomme einen der letzten Stempel fuer Waynapicchu...auch wenn ich in dem Moment nicht glauben kann, das ich jemals weitere 1.400 Stufen an diesem Tag laufen kann...oder jemals wieder 10 Stufen laufen kann!!! Danach sind wir endlich in Machu Picchu...unbeschreiblich schoen, unbeschreiblich kalt und ich muss zugeben...ich bin so fertig, dass ich es absolut nicht geniessen kann...das kommt erst um die Mittagszeit, nach einem Snack, wenn die Sonne da ist und wir realisieren, wo wir gerade stehen...:o))

Und schliesslich wagen wir es doch...rauf auf Waynapicchu...weitere 1.400 Stufen...mit Natalie, einer Franzoesin mit richtig uebler Hoehenangst...was sie da hochtreibt verstehe ich bis heute nicht, denn jeder warnt davor: Richtig hohe Stufen, kaum Festhaltemoeglichkeit, etc... wir hatten sehr viel Spass, Natalie leider nicht, sie ist auch nicht ganz hoch, aber immerhin, sehr mutig!

No hands, no hands...*fg



Nach ein paar Stunden auf historischem Boden herumlungern und die Sonne geniessen sind wir dann auch noch zu Fuss (!!!) die Stufen wieder komplett heruntergeklettert, statt wie geplant mit dem Bus zu fahren...im Hellen war das auch ein ganz anderes Gefuehl...*fg
Schliesslich noch am gleichen Tag mit dem Zug und Bus zurueck nach Cusco, das Fazit: absolut lohnenswert, aber auch sehr anstrengend....aber mit Inca Power kein Problem...was das ist, wird allerdings nicht verraten *fg


Blick von Wayna Picchu auf Machu Picchu...geschafft...:o)))



und jetzt koennt ihr unten mal Peters Sicht lesen........................................

Machu Picchu - Peters Sicht

Wir haben ja endlich mal den Regenwald gefunden (-; ....Endlich hab ich meine Dschungeltour bekommen. Zumindest heisst der Trek "INCA JUNGLE"

Nach vielen Preisvergleichen in Cusco ...und 2 besuchten Inkaruinen in Cusco haben wir uns fuer den Inca Jungle Trek entschieden. Der Trek geht ueber 4 Tage und beinhaltet am ersten Tag Radfahren von... (-: ... 4200m auf 1200m. Faengt ja schon mal gut an. Tag zwei geht dann ca. 20km durch den geilsten Dschungel den man sich vorstellen kann. Tag 3 noch mal 12km auf unbefestigten Wegen... und Tag vier endlich nach Machu Picchu.


Sooo ich komme mal zum ersten Tag

Nach ca. 3 Std in einem engen Bus fahren wir endlich durch das heilige Tal der Inkas und kommen unserem Ziel auf 4200m Hoehe immer naeher.




Als ich dann unsere Fahrraeder erblicke, kommt mir das kalte Grauen. Bei einem Rad von 7 geht keine Bremse, eins macht gleich zu Anfang (keine 10m) so schlapp, dass der Guide mit dem Auto nachfahren muss und bei mir ist der Reifen so beschaedigt, dass das Rad einem bockendem Pferd gleicht. Die letzte Stunde war uebrigens reine Gelaendefahrt...... Geil (-:

Zum Glueck geht fuer uns beiden aber alles gut, so dass wir unbeschadet nach 3 Std bergab im Tal ankommen. Hier haelt unser Guide eine Ueberraschung fuer uns bereit... wir koennen Raften gehen, wenn wir wollen...jaaaaaaaaa klar sagen wir uns und stuerzen uns 2 Std spaeter in die Fluten des Rio Urubamba (der heilige Fluss der Inkas, der spaeter in den Amazonas muendet)

Hier kann ich eigentlich nur noch sagen: doppelt GEIL

TAG 2:

Zum Glueck entscheidet unser Guide Jorge morgens, dass wir die erst eine Stunde Wanderung mit dem Bus abkuerzen, um uns gleich auf das brutale Bergaufstueck zu stuerzen. (Laut ihm wuerde uns die brennende Sonne sonst toeten) (-;....




Also gleich bergauf.... und es ging wirklich bergauf. Nach ca. 1Std Hoelle im Dschungel stehen wir gerade mal 700 Hoehenmeter hoeher und haben aber eine Sicht, die ich nicht beschreiben kann. Wir koennen aus dieser Hoehe wie Voegel auf das heilige Tal der Inka und den Rio Urubanba schauen und unser Weg (ca 80 cm breit) geht an schmalen Haengen und Klippen entlang, die 500m senkrecht in die Tiefe gehen. Ich und die meisten haben sich fast in die Hosen gemacht. Nach 9 Std Wanderung (9 Std des puren Gluecks) kamen wir dann endlich in St. Teresa an und konnten unsere Herberge beziehen. Eigentlich wollten wir noch ein wenig feiern...sind dann aber erschoepft schnell eingeschlafen.... zum Glueck.

TAG 3:

Los gings morgens um 5.40... raus aus den Federn und zum Fruehstueck runter ins Dorf. Danach die Rucksaecke schnappen und ab ueber unbefestigte Wege vorbei an wunderschoenen Wasserfaellen. Der Tag war bei Weitem nicht so spannend wie Tag 2, aber auch diese 12km im Tal entlang des Rio Urubamba hatten seinen Reiz. Ziel war dieses mal heisse Quellen, in denen man bei 40 Grad baden konnte. Also rein ins Wasser und ein kaltes Bier geniessen dass uns hier foermlich aufgedraengt wird. Unser Guide wollte uns danch die letzten 3km nach St. Teresa fahren, was wir ablehnten und im Dunkeln mit Stirnlampe die letzte Etappe zu Dritt beendeten. Dort angekommen, haben wir den Geburtstag von Natalie (einer Franzoesin) echt ausgiebig in einer Disco (-; gefeiert, bis wir von einer Horde Englaender belagert wurden und ihnen freiwillig das Feld ueberlassen haben... ich sag nur "Brits on tour"

Tag 4:

Endlich endlich endlich endlich endlich endlich MACHU PICCHU....... und was ist? Die Ingrid ist krank. Wir haben gestern wohl zu viel getrunken und das vertraegt sich mit Magendarmproblemen gar nicht! Trotzdem haben wir nur diesen einen Tag, den wir nutzen koenen. Also muss Ingrid tapfer um 3.30 nachts aufstehen und sich mit mir auf den Weg machen. Warum so frueh? Weil nur die ersten 400 Besucher den nahen Waynapicchu besuchen und besteigen duerfen und wir echt Lust dazu hatten. Wir haben erst ueberlegt, die 1700 Stufen hinauf zum Machu Picchu auszulassen und mit dem Bus fuer 8 Dollar pro Person zu fahren, es aber dann verworfen und doch zu Fuss zu gehen, da wir es sonst nicht rechtzeitig hoch schaffen wuerden. Als wir an der Zufahrtsbruecke angekommen sind, glauben wir es nicht....der Security laesst uns nicht rein, er meint wir duerfen erst so gegen 5.00 Uhr auf den Berg...(eigentlich soll der Eingang ab 4 Uhr auf sein) er wurde wahrscheinlich von mehreren Busreisenden geschmiert, damit auch die Spaetaufsteher (=Rentner) eine Chance auf Waynapicchu haben. Somit stehen nun schon etwa 200 Personen im Dunkeln am Eingang unten vor der Bruecke und es kommt schon fast zu Tumulten. Die Ingrid und ich stehen zum Glueck ganz vorne in der Reihe und ich bereite mich schon mental auf meinen persoenlichen Wetkampf vor....4.45 fiel dann der Startschuss (-; Ich lasse also Ingrid mit Natalie alleine aufsteigen, da es ihr nicht gut geht, und versuche die 1.300 Stufen in moeglichst unter einer Stunde zu schaffen, um noch einen der begehrten Stempel fuer den Nachbarberg zu bekommen. Ich also als erster mit irgendeinem Briten vorneweg und biege gleich mal falsch ab...na toll.... und schon sind wieder 50 Leute vor mir.... ab jetzt gings leider nur noch im Gaensemarsch langsam voran da irgendwelche Pummelchen den Weg zum hochgehen versperren. Was ein Glueck.. die ersten Pummelchen muessen kotzen, da sie in der Hoehe die Geschwindigkeit nicht mithalten koennen. Ich kann echt nur den Kopf schuetteln, wie sich die meisten hier uebernehmen. Fast alles Englaender, die frisch hier in der Hoehe angekommen sind und jetzt nen Marathon laufen. Wir haben zum Glueck schon 4 Wochen auf ca 4000m hinter uns und sind somit einigermassen gut in Form.

Nach 50min Aufstieg habe ich dann doch endlich meinen Stempel bekommen. Ingrid ist so ca.20min spaeter und voellig fertig auch da. Die Krankheit hat hier auf dem anstrengenden Aufmarsch wohl voll zugeschlagen. Sie bekommt aber trotzdem noch einen der letzten Stempel fuer den Zusatzberg und wird auch das noch mit mir schaffen.

Da sind wir nun endlich.. MACHU PICCHU... unglaublich schoen....unglaublich gross....und unglaublich anstrengend zu bewandern. Wir bekommen eine Fuehrung und gehen anschliessend auf den Waynapicchu. So steile Treppen wir hier hab ich noch nie in meinem Leben gesehen und da Natalie mit uns geht und gleichzeitig noch Hoehenangst hat wurde das echt ein Spass (((-;


Machu Picchu und im hintergrund der Berg Waynapicchu

Oben am Waynapicchu angekommen sehen wir auch schon, wie ein Rentner mit Herzproblemen von zwei Guides mit der Trage ueber die steilen Treppen nach unten getragen wird...jetzt weiss ich, warum keiner, der nur mit dem Bus auf den Machu Picchu kommt, auch noch den Waynapicchu besteigen sollte. Ingrid hat sich in der Zwischenzeit aber ein wenig erholt und geht zum Schluss mit mir auch noch die Stufen runter ins Tal.... also haben wir den ganzen Tag ca. 6000-7000 Stufen bestiegen. Puuuuhhhh. Fertig und gluecklich fahren wir also am gleichen Tag erst mit dem Zug und dann mit dem Bus wieder zurueck nach Cusco.



Schoene Grusse aus Peru
Peter