Weltkarte

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25. Mai 2012

Namibia - sandig und windig, ne?

Von Langebaan ging es schliesslich weiter nach Springbock in Suedafrika. Der Name kommt - woher wohl - ja weil es in dieser Gegend nur so von Springboecken wimmelt. Ausserdem sind in den Wildparks auch noch eine Masse an Oryx zu sehen..und Strausse. Da wir also mal wieder in der Naehe eines schoenen Naturschutzparks waren, sind wir gleich mal wieder wandern gegangen....natuerlich nicht erst mal 5 km fuer den Anfang, nein, gleich 14 km. Zwei Tage spaeter gings dann endlich weiter nach Namibia. Da wir nun endlich in die Wueste aufbrachen, kauften wir doch auch gleich noch ein paar Liter Wasser...man weiss ja nie. Es in Namibia einfach unbeschreiblich schoen und absolut menschen- und autofrei. Wir sind dann gleich mal 250km durch die kargen Wuestenlandschaften gefahren und haben ungefaehr 10 Autos auf 200km getroffen. Ausserdem bestehen die Strassen hier fast nur noch aus Schotterwegen, die unserem kleinen Auto ganz schoen zusetzen.

Der Klassiker...weit und breit nichts zu sehen

Am Tagesende sind wir dann aber gut und ohne Pannen in Ai Ais angekommen, einer kleinen Oase in mitten karger Berge mit jeder Menge Paviane. Wir haben uns hier 2 Tage eingemietet und machen erst mal Erholungsurlaub. Da es hier heisse Quellen gibt – unglaublich, inmitten einer Felswueste - und in unserem Hotel direkt ein Indoor Thermalbecken und ein riesiges Aussenbecken nur auf uns warteten haben wir uns erst mal breit gemacht. Sassen in einem der groessten Pools jemals, bei einer Wassertemperatur von 36 Grad und strahlendem Sonnenschein....und doch in der Wueste. Abends gab es dann eine Auswahl von 3 Gerichten, von denen dann noch eins ausverkauft war...Wein....und ein atemberaubender Sternenhimmel.

Thermalbecken in Ai Ais - abgefahren, da mitten in der Wueste

Pavianspuren im Flussbett des Fish River

Peter beim Wandern am Fish River

Nach zwei weiteren Tagen Faulenzen und „moderatem“ Wandern entlang des Fish River sind wir dann wieder aufgebrochen und ueber teils extrem schlechte Schotterwege ca. 200km nach Keetmannskoop getuckert. Die Landschaften wurden immer surrealer und weitlaeufiger und wir hatten ab und zu das Gefuehl wir koennten 100 km weit schauen. Hier ein Motorrad und Peter waere gluecklich. Zelten ist praktisch ueberall moeglich, weswegen auch etliche Camper unterwegs sind, die sich ueber unser kleines Auto amuesieren. Hier faehrt jetzt wirklich jeder eine Jeep.

Dort angekommen war alles geschlossen, fast wie eine Geisterstadt. Als wir nach langem Suchen ein bezahlbares und doch sicheres Zimmer fuer eine Nacht gefunden haben, erklaerte uns die Besitzerin, es waere Feiertag...also wieder kein Internetcafe, kein Supermarkt, kein Restaurant und keine Waescherei...so langsam wird die Waesche knapp... Hier hatten dann nur die Tankstellen auf, und schliesslich waren wir abends die einzigen Gaeste in einem Hotelrestaurant.

Voller Vorfreude auf die erste „richtige“ Stadt in Namibia, auf Cafes und Wifi, auf Waeschereien und andere Touristen, fuhren wir am naechsten Tag los. Diesmal nur „Autobahn“, das ist hier eine geteerte Strasse mit einer Fahrbahn fuer jede Richtung, immer weiter Richtung Namib Wueste und Meer. Und dann blieben wir 3 Tage in Luederitz, es gab tatsaechlich eine Waescherei, die wollte uns gleich mal 300 Namibische Dollar, also rund 30 Euro fuer eine Ladung Waesche abnehmen. Das ist so unverhaeltnismaessig teuer!!!! Also haben wir unsere Waescheleine gespannt und alles schoen brav mit der Hand gewaschen, und sind fuer das Geld ins beste Lokal der Stadt Abendessen gegangen...;--) Wobei der Name Stadt uebertrieben waere, aber immerhin haben wir die erste deutschsprachige Namibierin hier getroffen.

Aussicht von unserer Terrasse in Luederitz

In der Naehe gab es eine verlassene Diamantenstadt, Kolmannskop, in der vor ca. 80 Jahren ein paar Deutsche und jede Menge Arbeiter ziemlich reich wurden. Diese ganze Kleinstadt mit 800 Menschen wurde aus Deutschland mit allem Noetigen versorgt, von Medizin ueber Tageszeitungen und Kleidung, bis hin zum ersten Roentgengeraet in Afrika...um die Minenarbeiter zu roentgen, ob sie Diamanten schmuggeln. Deutsche Gruendlichkeit halt...Unser Guide hiess ubrigens Mc Donald und sprach und bewegte sich so, wie man sich den Bahee aus HUMMELDUMM vorstellt...“Da gehst du hinter mir her, ne? Und passt du auf die Schlangen auf, ne?“ oder (Peters Lieblingsvortrag): „Die Deutsche, die waren ganz schoen schlau, ne? Haben einen Eisschrank gebaut, da tust du oben die Eisblock rein, ne?, dann machst du die Deckel zu, ne?, dann tust du unten die Essen rein, da bleibt die schoen kuehl, ne? Und dann nimst du spaeter hier unten das Wasser raus, ne? Und kochst was damit, ne?“ Auch sonst entdeckt man wirklich viele lustige Parallelen zwischen Buch und Wirklichkeit, diese Reisegruppen sehen wir hier ueberall und lachen uns kaputt. Nicht ganz so witzig wie im Buch war, dass wir auch eine Ueberweisung fuer unser Zimmer im Etosha National Park im Voraus machen mussten, aber nirgends ein Wifi Signal oder ein Internetcafe gefunden haben...7 Tage lang!!!

Der Sand holt sich die Stadt zurueck

Wir haben leider keine Diamanten in Kolmannskop entdeckt, muessen also doch wieder arbeiten gehen wenn wir wieder daheim sind ;-) Dafuer gab es jede Menge Sand ... zwischen den Zaehnen, im Haar, in den Socken und Schuhen...und noch viel mehr Wind....der blaest hier konstant und unerbittlich und macht das sonst warme und sonnige Wetter zunichte.

Morgen fahren wir weiter Richtung Norden, erst einmal in die Namib Wueste und bald nach Swakopmund.

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